Wirkt. Seit 1884.

Uralt und dennoch top-aktuell: die Wirkstoffe helles Ichthyol® und dunkles Ichthyol® werden aus natürlichem Ölschiefergestein gewonnen, das vor 200 Millionen Jahren entstanden ist. Seit fast 140 Jahren nutzt die Ichthyol-Gesellschaft diese „Kraft aus dem Berg“ für die Herstellung naturbasierter Arzneimittel. Was macht die Wirkstoffe so besonders und warum sind sie auch nach mehr als 100 Jahren noch zeitgemäß?

Vielseitige Wirkung

Helles und dunkles Ichthyol® (chemisch: Bituminosulfonate) haben ein breites Wirkspektrum, das sich besonders gut für die Behandlung von Erkrankungen der Haut und des Bewegungsappparates eignet. Die Wirkungen sind durch klinische Studien und wissenschaftliche Untersuchungen belegt.

Wirkspektrum

Was ist eine Entzündung?
Eine Entzündung ist kurz gesagt eine Reaktion des Körpers auf einen schädlichen Reiz. Dies können z.B. Bakterien sein, die durch eine kleine Wunde in die Haut eindringen oder Fremdkörper, wie z.B. Splitter und Dornen. Auch Prellungen oder eine Knorpelabnutzung in den Gelenken (Arthrose) können eine Entzündungsreaktion hervorrufen. Diese äußert sich meist durch Rötung, Schwellung, Wärme und Schmerz an der betroffenen Stelle. Manche Hautentzündungen enststehen auch durch eine Überreaktion des körpereigenen Immunsystems. Hierzu zählen chronisch entzündliche Hauterkrankungen, wie Rosazea und Neurodermitis, die u.a. mit Rötung, Brennen und Juckreiz einhergehen.

Helles und dunkles Ichthyol® hemmen nachweislich die Freisetzung von Entzündungs-Botenstoffen und bremsen so das Entzündungsgeschehen^1,2,3. Die belastenden Symptome wie Juckreiz, Schmerzen und Schwellung werden wirksam gelindert.

Bei Entzündungen, die durch kleine Verletzungen und Bakterien hervorgerufen werden, kommen die schwarzen Ichtholan®-Zugsalben zum Einsatz. Ensteht die Entzündung „von innen heraus“, wie z.B. bei der chronisch entzündlichen Hauterkrankung Rosazea, ist eine Behandlung in Form von Tabletten (Ichthraletten®) sinnvoll. Weitere Produkte zur Behandlung entzündlicher Hautkrankheiten finden Sie hier.

1: Schewe, C., Schewe, T., Rohde, E., Diezel, W., and Czarnetzki, B.M. 1994. Inhibitory effects of sulfonated shale oils (ammonium bituminosulphonates, Ichthyols) on enzymes of polyenoic fatty acid metabolism. Arch Dermatol Res, 286(3-4): S. 137-41.
2: Diezel, W., Schewe, T., Rohde, E., Rosenbach, T., and Czarnetzki, B.M. 1992. Ammoniumbituminosulfonat (Ichthyol®) Antientzündliche Wirkung und Hemmung des Enzyms 5-Lipoxygenase. Hautarzt, 43(12): S. 772-4.
3: Schiffmann S., Gunne S., Henke M., Ulshöfer T., Steinhilber D., Sethmann A., and M.J., P. 2021. Sodium Bituminosulfonate Used to Treat Rosacea Modulates Generation of Inflammatory Mediators by Primary Human Neutrophils. J Inflamm Res., 14: S. 2569-2582.

Bakterien können durch kleinste Verletzungen in die Haut eindringen, sich dort vermehren und so eine Hautentzündung auslösen. Typische bakterielle Hauterkrankungen sind z.B. Nagelbettentzündungen, Haarwurzelentzündungen, (Rasier-)Pickel, Entzündungen durch Splitter, tiefergehende Abszesse und Furunkel, aber auch Akne oder die ansteckende Borkenflechte (Impetigo).

Dunkles und helles Ichthyol® bekämpfen wirksam Bakterien^4,5.
Sogenannte Antibiotika-resistente Keime (MRSA), bei denen Antibiotika nicht mehr wirken, verbreiten sich immer mehr und kommen daher nicht nur in Krankenhäusern vor.
Daher ist wichtig: die Ichthyol®-Wirkstoffe bekämpfen auch resistente Keime⁶.

Da das dunkle Ichthyol® besonders gut in die Haut eindringen kann, wird es in der schwarzen Zugsalbe Ichtholan® zur Behandlung tiefer gelegener Hautentzündungen eingesetzt⁷. Helles Ichthyol® wird z.B. in Arzneimitteln gegen Borkenflechte (Ichthotop®Gel) oder auch Akne (z.B. Aknichthol® Creme) verwendet.

4: Pantke, R. 1965. Bakteriologische Untersuchung von Arzneimitteln aus Schieferöl. Arzneim.-Forsch. (Drug Res.), 15: S. 570-573.
5: Idelevich, E.A. and Becker, K. 2020. In Vitro Activity of Sodium Bituminosulfonate: Susceptibility Data for the Revival of an Old Antimicrobial. Microb Drug Resist, 26(11): S. 1405-1409.
6: Sethmann, A. 2022. Update zur antibiotischen Behandlung unkomplizierter Hautabszesse. Evid Self Med, 2 (220036).
7: Fink, S., Sethmann, A., Hipler, U.C., and Wiegand, C. 2022. In vitro investigation of the principle of action of ammonium bituminosulfonate ointments on a 3D skin model. Eur J Pharm Sci, 172: S. 106152.

Chronische Ekzemerkrankungen, wie Neurodermitis oder auch Ekzeme, gehen mit quälendem Juckreiz einher. Kortisone wirken juckreizlindernd und werden daher oft eingesetzt. Gerade die großflächige und/oder häufige Anwendung von Kortison-Cremes oder Gelen kann auch zu Nebenwirkungen führen, besonders bei Kindern.

Helles Ichthyol® wirkt juckreizlindernd und kann daher bei leichter Neurodermitis oder Ekzemen eine wirksame und gut verträgliche Kortison-Alternative darstellen⁸. Erfahren Sie hier mehr zu Ichthosin® Creme.

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8: Korting, H.C., Schöllmann, C., Cholcha, W., Wolff, L., and Collaborative Study, G. 2010. Efficacy and tolerability of pale sulfonated shale oil cream 4 % in the treatment of mild to moderate atopic eczema in children: a multicentre, randomized vehicle-controlled trial. J Eur Acad Dermatol Venereol, 24(10): S. 1176-82.

Hochkonzentriert in Salben eingesetzt wirkt dunkles Ichthyol® schmerzstillend. Schmerzen bei Kniegelenkarthrose (Gonarthrose) können daher wirksam mit Ichtholan® spezial Salbe behandelt werden. Zur Linderung von Prellungen und Verstauchungen wird Ichtholan 50% Salbe verwendet. Die schmerzstillende Wirkung spielt auch eine wichtige Rolle bei der Behandlung schmerzhafter Abszesse und Furunkel mit Ichtholan® 50 % Salbe.

Eine klinische Studie an Patienten mit offenen Geschwüren am Unterschenkel (Ulcus cruris venosum) hat gezeigt, dass Wunden unter Behandlung mit hellem Ichthyol® in einem Gel (Leukichtan® Gel) schneller abheilen⁹.
Untersuchungen belegen, dass der Wirkstoff die Vermehrung von Hautzellen anregt und die Durchblutung fördert¹⁰.

9: Beckert, S., Warnecke, J., Zelenkova, H., Kovnerystyy, O., Stege, H., Cholcha, W., Konigsrainer, A., and Coerper, S. 2006. Efficacy of topical pale sulfonated shale oil in the treatment of venous leg ulcers: a randomized, controlled, multicenter study. J Vasc Surg, 43(1): S. 94-100.
10: Engst, R., Grimm, V., Ring, J., Holland, B., Wilbrand, G., and Warnecke, J. 2001. Natriumbituminosulfonat (helles sulfoniertes Schieferöl) zeigt antiseptische und proliferations fördernde Wirksamkeit bei der Wundheilung. derm Praktische Dermatologie, 7.

Talgflusshemmend

Starke Wirkung, charakteristischer Geruch, schwarze Farbe

Die Ichthyol®-Wirkstoffe werden aus natürlichem Ölschiefer gewonnen. Sie sind einzigartige, komplexe Gemische natürlichen Ursprungs und haben einen charakteristisch „teerartigen“ Geruch. Das helle Ichthyol® ist bernsteinfarben. Das dunkle Ichthyol® verleiht den hochkonzentrierten Ichtholan®-Salben eine intensive schwarze Farbe.

Wichtig zu wissen

Ichtholan® 20 %, 50 % und Ichtholan® spezial sind schwarze Salben. Sie sollten daher immer mit einem rundum klebenden Pflaster oder einem Verband abgedeckt werden, um Flecken z.B. auf der Kleidung zu vermeiden. Sollte doch mal etwas danebengehen: Hier gibt es Tipps zur Fleckenentfernung
Nur Ichtholan® ist schwarz – alle anderen Ichthyol®-Arzneimittel haben eine helle oder bernsteinfarbene Farbe.
Ichthyol® ist kein Teer! Die Ichthyol®-Wirkstoffe haben trotz des „teerartigen“ Geruchs nichts mit Teer zu tun, sondern sind sehr gut verträglich und sicher in der Anwendung. Weitere Infos
Die Ichthyol®-Wirkstoffe haben keine Verbindung zu Erdöl.

Der Begriff „Ölschiefergestein“ ist nicht eindeutig definiert und wird daher für sehr unterschiedliche Gesteinsarten verwendet, unter anderem auch für Gestein, in dem Erdöl vorkommt. Die Ichthyol®-Wirkstoffe werden aus Jura-Kalkgestein gewonnen, das von organischen Substanzen durchsetzt ist – umgangssprachlich auch „Ölstein“ oder „Ölschiefergestein“ genannt. Das für die Herstellung der Wirkstoffe verwendete „Schieferöl“ wird durch Trockendestillation aus dem Alpen-Gestein gewonnen. Dieses Schieferöl unterscheidet sich grundsätzlich von Erdöl, das in flüssiger Form in tiefen Gesteinsschichten vorliegt und durch Pumpen, zum Teil nach Fracking, an die Oberfläche gefördert wird.

Vom Stein zum Arzneimittel

Die Herstellung der Ichthyol®-Wirkstoffe ist ein komplexes, mehrstufiges Verfahren.

Gewinnung des Gesteins
Der Abbau des Ölschiefergesteins erfolgt in dem firmeneigenen Bergwerk in Orbagnoux, gelegen in den französischen Alpen. Der verantwortungsvolle Umgang mit der Natur hat hierbei für uns immer oberste Priorität – mehr erfahren.
Gewinnung des Schieferöles
Um das wertvolle Schieferöl zu erhalten, wird das Gestein unter Luftausschluss auf 450 Grad Celsius erhitzt; dieses Verfahren wird als „Trockendestillation“ bezeichnet.
Herstellung der Ichthyol®-Wirkstoffe
In Seefeld, Tirol, wird das Öl weiter aufbereitet. Mittels Vakuumdestillation wird das Öl in eine höhersiedende dunkle und eine niedrigsiedende helle Fraktion aufgetrennt. Verschiedene sorgfältige Aufarbeitungsschritte verwandeln die Destillate in die Wirkstoffe helles Ichthyol® und dunkles Ichthyol®. Alle Herstellungsschritte erfolgen unter streng behördlich kontrollierten Bedingungen („GMP“), so dass Wirkstoffe höchster Reinheit für die Verwendung in Arzneimitteln entstehen.
Die Produktion der Arzneimittel und Rezeptur-Grundstoffe erfolgt in der Hamburger Firmenzentrale

Ichthyol® ist kein Teer

	Ichthyol®-Wirkstoffe	Steinkohlenteer
Ausgangsstoff	Ölschiefer aus Phytoplankton	Kohle aus Landpflanzen
Trockene Destillation	Bei niedrigeren Temperaturen (ca. 450°C)	Bei hohen Temperaturen (ca. 1.000°C)
Wirkstoff	Schieferöl, sulfoniert	Steinkohlenteer
Wirkungen	antientzündlich; antibakteriell; antipruriginös; analgetisch; wundheilungs- und durchblutungsfördernd; antiseborrhoisch	antientzündlich; antiseptisch
Eigenschaften	Salze in wässriger Lösung Wasserlöslich Schwefelreich Phenolarm	Mischung aus Kohlenwasserstoffen und Phenolen Nicht wasserlöslich Schwefelarm Phenolreich
Verunreinigung mit Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) (Benzo[a]pyren)	Hohe Reinheit ( < 0,01 ppm)	Starke Verunreinigung ( > 5.000 ppm )
Beeinflussung des Erbgutes (mutagen)	Nein	Hinweise auf Beeinflussung des Erbgutes
Krebserregend (kanzerogen)	Nein	Hinweise auf krebserregende Wirkung